Roots

Kambodscha

15. Mai 2016

Scannen 4Der erste Eindruck von Kambodscha war überwältigend. Es war heiß und staubig und es kam mir viel größer und unübersichtlicher vor als Laos. Hier wurden wir das erste Mal als „Ausländer“ angestarrt.

Wir sind mit dem Flugzeug in Phnom Phen gelandet und gleich in ein Tuk-Tuk gestiegen, um uns zu einer Busstation fahren zu lassen. Die Tuk-Tuk Fahrer hier sind viel aufdringlicher als in Laos und Thailand. Sie fassen einen richtig am Arm oder fahren, während man die Straße lang läuft, langsam neben einem her. Etwas beunruhigend, wenn man sein komplettes Hab und Gut auf dem Rücken trägt. Und in Sihanoukville haben wir zwei ganz entscheidende Sachen gelernt:

  1. Niemals in einer fremden Stadt nachts ankommen!
  2. Eine Nacht mit Bed-Bugs ist nicht so schlimm, wie man sich es vorstellt.

IMG_9280Auf Kambodscha war ich, glaub ich, am meisten gespannt. Es kam mir so exotisch vor. Und im Vergleich zu Laos wusste ich von dem Bürgerkrieg, der hier noch vor kurzem stattgefunden hat. Ich war, muss ich zugeben, geschockt von dem Müll, der auf den Straßen und eigentlich überall liegt. Auch hier laufen die Kühe frei über die Straße, wie es ihnen beliebt, und grasen gerne mal in riesigen Müllheiden. Uns wurde erklärt, dass vor fünfzig Jahren die Menschen hier noch alles aus Bananen- und Kokosnussschalen gegessen haben, die sie danach dann einfach auf den Boden geworfen haben. Das geht mit Plastik natürlich nicht. Und da es keine von der Regierung finanzierte Müllabfuhr gibt, sondern man ganz im Gegenteil dafür bezahlen muss, seinen Müll abtransportiert zu bekommen, liegt er überall rum. Für uns war es sehr ungewohnt und befremdlich zu sehen, wie die Menschen einfach alte Nudelbecher oder Plastikflaschen über Board ins türkise Meer werfen. Dazu kommt, dass an jeder Ecke kleine Feuer brennen, in die der Müll einfach reingekippt wird. IMG_9292IMG_9277

 

 

 

 

 

 

 

Also wer nach Kambodscha fährt: Macht euch auf den Müll gefasst. Das krasse Gegenteil zu den Dörfern und kleineren Städten war Siem Reap. Nicht die Hauptstadt, aber große Anlaufstelle wegen der nahegelegenen Tempelanlage Angkor Wat. In Siem Reap fühlt man sich am ehesten wie in Europa. Es gibt zwar Nightmarkets und aufdringliche Tuk-Tuk Fahrer, aber hier scheint mehr Geld als im Rest von Kambodscha zu sein. Angkor Wat war unglaublich. Riesengroß und total beeindruckend. Wir waren um sieben Uhr morgens da, zusammen mit tausend anderen Touristen. Ich war von Angkor Wat sehr eingeschüchtert. Sowohl vorher, und als ich da war, und jetzt immer noch. Vorher hauptsächlich, weil es mir wie so ein großes kompliziertes Ding vorkam, in dem man, um es zu besichtigen zu können, diesen ganz ausgefeilten, individuellen Plan haben muss, ohne den man es eigentlich gleich sein lassen kann. Es gibt tausende Tempel und verschiedene Herangehensweisen diesen Komplex zu sehen. Wir haben es dann einfach gemacht und stellte sich raus, es ist gar nicht so kompliziert. Bei 40 Grad Hitze schafft man eh nicht viel mehr als vier Tempel. Und die Tuk-Tuk Fahrer wissen genau, was sie machen und wo sie dich hinfahren.

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Eine Sache, die mich auch sehr an Kambodscha überrascht hat, waren die Traumstrände. Keine Ahnung, das war einfach immer eine Sache, die ich mehr mit Thailand bzw. der Karibik verbunden hab. Aber ja, Kambodscha hat auch weißen Strand und türkisblaues Meer. Es ist wunderbar! In Kambodscha haben wir auf einer Insel namens „Koh Rong“ eine Woche ohne Internet, Strom nur von 18 bis 23 Uhr und ohne fließendes Wasser verbracht. Back to the Roots! Leider ist die eine Seite von „Koh Rong“ schon sehr touristisch, aber auf der anderen Seite, da wo unser AirBnB war, war es noch sehr ruhig.

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Kambodscha war wirklich toll! Obwohl ich hier, mehr als in den anderen Ländern, Deutschland und unsere Privilegien zu schätzen gelernt hab. Wer Interesse hat … an jeder Ecke kann man sich engagieren. Sei es als Englischlehrer, im Kultur- oder Naturbereich. Ich stelle mir ein freiwilliges Jahr in Kambodscha sehr spannend vor.

  • Reply
    Katrin
    20. Mai 2016 at 23:43

    Ahhhh, jetzt nach dem FIlm noch mal in Ruhe alle Fakts. Ich liebe deine Blogbeiträge, die Infos, die Beschreibungen. Merci!

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